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Waschpflege bei Allergien – Die Waschmittelallergie
Immer mehr Menschen leiden unter Allergien. Nach Angaben der Europäischen Allergie Stiftung leidet etwa jeder sechste Deutsche an einer Allergie, Tendenz steigend. Der sogenannte Heuschnupfen, also eine Allergie gegen die Pollen von Blumen, Bäumen und Gräsern, ist die häufigste Allergie, aber auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Kontaktallergien sind in den letzten Jahren häufiger geworden. Selten unter den Allergien ist die Allergie gegen Reinigungsmittel. Wie bei Allergien schränkt jedoch auch eine Allergie gegen bestimmte Reinigungsmittel die Lebensqualität stark ein und kann unbehandelt schwerwiegende Folgen haben. Aus diesem Grund sollten Allergiker und solche, die vermuten, dass sie auf ein bestimmtes Waschmittel allergisch reagieren, ihre Überreaktion nicht auf die leichte Schulter nehmen und beim Waschen einige Grundsätze beachten.
Was ist eine Waschmittelallergie?
Eine Waschmittelallergie gehört zu den Kontaktallergien, was bedeutet, dass ein einmaliger Kontakt mit bestimmten Substanzen in der Regel keine Allergie auslöst. Nur wenn die Haut mehrmals mit der gleichen Substanz in Kontakt kommt, können allergische Hautreaktionen auftreten. Deshalb entdecken die Betroffenen erst relativ spät, dass es das Waschmittel ist, auf das ihr Körper reagiert. Die Symptome einer Waschmittelallergie betreffen nur die Haut und können aus Rötungen, Pickeln, Schwellungen, Bläschen, Schuppen oder brennenden Stellen bestehen. Alle Symptome einer Kontaktallergie sind oft auch mit starkem Juckreiz verbunden.
Die Betroffenen reagieren jedoch nicht allergisch auf das Waschmittel selbst, sondern nur auf bestimmte Inhaltsstoffe. In manchen Fällen reicht es oft aus, das Waschmittel auszutauschen, aber ein Fachmann muss zunächst genau untersuchen, gegen welchen Stoff man allergisch ist, damit beim Kauf des Waschmittels darauf geachtet werden kann. Die Ursachen von Allergien im Allgemeinen sind noch nicht vollständig erforscht. Das Aufwachsen in einer sehr sterilen Umgebung, Stress und teilweise auch die Gene spielen eine Rolle bei der Entstehung einer Allergie.
Welche Stoffe in Waschmittel können Allergene auslösen?
Das Waschmittel setzt sich aus verschiedenen Stoffen zusammen, die beim Waschen unterschiedliche Aufgaben erfüllen. Theoretisch kann das körpereigene Immunsystem auf alle Substanzen empfindlich reagieren, aber in der Praxis hat sich gezeigt, dass nicht alle Substanzen eine Kontaktallergie auslösen. Als Faustregel gilt: Je mehr Substanzen ein Waschmittel enthalten kann, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Haut empfindlich darauf reagiert.
In erster Linie besteht ein Großteil des Waschmittels aus Tensiden, die die eigentliche Wascharbeit leisten und für das Lösen von Schmutz und Fett verantwortlich sind. Es gibt sicherlich Tenside, die Allergien verursachen, aber die meisten Tenside in Waschmitteln sind harmlos und sollten keine Probleme verursachen. Außerdem enthalten die meisten Reinigungsmittel Enzyme, die oft eine allergische Reaktion auf der Haut hervorrufen. Enzyme sollen all den Schmutz bekämpfen, den einfache Tenside nicht bekämpfen können, wie z. B. Blut, schwere Öle und organische Flecken, und sollten in Allergiker-Reinigern nicht enthalten sein. Darüber hinaus enthalten insbesondere Vollwaschmittel Bleichmittel und Weißmacher, die neben ihrer antibakteriellen Wirkung bei sehr empfindlichen Menschen eine allergische Reaktion hervorrufen können. Eine weitere wichtige Ursache für eine allergische Reaktion sind die Geruchsstoffe, die dem Waschmittel zugesetzt werden, damit die Wäsche frisch und sauber riecht.
Wie sollten Allergiker waschen?
Wer eine Waschmittelallergie hat, sollte anders waschen als der Normalverbraucher. Dies gilt auch für das Waschen mit einem speziellen allergikerfreundlichen Waschmittel. Bevor Sie jedoch das eine oder andere Waschmittel einnehmen, sollte ein Spezialist feststellen, welcher Stoff die Allergie verursacht, damit ein Waschmittel gekauft werden kann, das diesen Stoff nicht enthält. Heutzutage gibt es mehrere Allergieprodukte auf dem Markt, und Erfahrungsberichte und Versuch und Irrtum können Ihnen helfen, das richtige Produkt zu finden.
Darüber hinaus sollten Personen, die eine Kontaktallergie gegen bestimmte Waschmittel haben, keine Weichspüler, Desinfektionsmittel oder Farbverstärker verwenden, da diese Substanzen durchaus in den Fasern des Textils verbleiben und daher schnell zu Hautreizungen führen können. Außerdem ist es ratsam, nach der eigentlichen Wäsche ein zusätzliches Spülprogramm mit klarem Wasser einzustellen, da sich so Waschmittelreste leichter aus der Kleidung entfernen lassen. Darüber hinaus werden viele Allergene, wie z. B. Enzyme, bei hohen Temperaturen abgebaut. Textilien, die hohe Temperaturen vertragen, wie z. B. Bettwäsche und Handtücher, sollten immer bei mindestens 60 Grad gewaschen werden.
Allerdings müssen nicht alle Textilien im Haus speziell behandelt werden, sondern nur die Stoffe, die direkten und regelmäßigen Hautkontakt haben. Vorhänge, Tischtücher oder Dekorationsgegenstände müssen tatsächlich speziell gewaschen werden. Kleidung, Bettzeug, Handtücher und Schlafsäcke sollten dagegen immer allergikerfreundlich gewaschen werden.
Was sind gute Allergiker-Waschmittel?
Mittlerweile gibt es auch verschiedene Arten von Waschmitteln für Allergiker auf dem Markt, so dass Verbraucher zwischen Flüssigwaschmitteln, Waschpulver und Tabs wählen können. Bei der Auswahl eines Waschmittels ist es wichtig, dass das Waschmittel keine Enzyme, Bleichmittel, Glasurmittel oder Farbverstärker enthält. Wenn Sie sich beim Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe unsicher sind, können Sie die Chemikalien im Waschmittel auch zu Hause im Internet nachlesen, da alle Waschmittelhersteller durch die EU-Gesetzgebung verpflichtet sind, die Stoffe in ihren Waschmitteln zu veröffentlichen. Die Inhaltsstoffe sind in der „INCI“-Liste zu finden, wobei INCI für International Nomenclature of Cosmetic Ingredients steht.
Die besten Waschmittel für Allergiker sind laut Öko-Testberichten das Ecover Waschmittel Zero Sensitive, das Eco Sensitive Basic Compact Color ohne Gerüche der Marke Klar und das Color Neutral Waschmittel mit Bio-Panamarinde der Firma Sonett. Alle drei Waschmittel sind im Bio- und Naturfachhandel und teilweise in gut sortierten Drogerien erhältlich. Unter den bekannten Marken hat es das Waschmittel Sensitive Megaperls von Persil an die Spitze geschafft, das sogar in Gel- und Pulverform erhältlich ist. Die Sensitive Megaperls Waschmittel von Spee und Le Chat sind ebenfalls sehr gut für Allergiker geeignet und können in Form von Gel und sogar Tabs erworben werden.
Generell können Allergiker auf das europäische ECARF-Siegel achten, das allergikerfreundliche Reiniger kennzeichnet.
Was sind Alternativen zu Waschmitteln?
Wenn Sie Allergiker sind und auf Waschmittel verzichten möchten, können Sie auch alternative Waschmittel verwenden, die keine Allergene enthalten. Zum einen gibt es Waschnüsse, die aus dem Waschnussbaum kommen und einfach in das Fass gelegt werden. Waschnüsse stammen aus Indien und Pakistan und setzen bei Kontakt mit Wasser antibakterielle Substanzen frei, die das Textil gründlich reinigen.
Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung einer Waschkugel, die ebenfalls einfach in die Trommel gelegt werden kann und beim Waschen Ionen abgibt, die den Schmutz aus der Wäsche lösen und Bakterien abtöten.
Beide Alternativen können in 30-Grad-Waschgängen, aber auch bei hohen Temperaturen verwendet werden.
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